Die deutschen Stromnetze können in den nächsten Jahrzehnten mit vergleichsweise geringem Aufwand fit für die massenhafte Einführung von Elektroautos gemacht werden. Eine intelligente Regulierung vorausgesetzt, wird es bis 2050 jährlich 1,5 Milliarden Euro kosten, Kabel und Trafos so zu verstärken, dass sie den Strom für einen dann vollelektrifizierten Pkw-Bestand von 30 Millionen transportieren können. Diese Kosten lassen sich durch die zusätzliche Stromnachfrage bzw. Netzentgelte der Fahrzeuge decken und führen nicht zu steigenden Strompreisen. Bei einer Vollelektrifizierung des Fahrzeugbestandes auf heutigem Niveau, die ohne Mobilitätswende mit 45 Millionen Elektrofahrzeugen im Jahr 2050 einhergeht, würden sich die jährlichen Netzausbaukosten bis auf 2,1 Milliarden Euro belaufen. Damit muss zukünftig nicht mehr in Stromverteilnetze investiert werden als in der Vergangenheit. In diesen Kostenschätzungen enthalten sind bereits Ausgaben zur Modernisierung der Netze, die ohnehin anfallen würden.
Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie, die Agora Verkehrswende, Agora Energiewende und das Regulatory Assistance Project (Andreas Jahn) jetzt vorgestellt haben und von einem Konsortium bestehend aus Navigant, RE-xpertise und dem Kompetenzzentrum Elektromobilität, Infrastruktur & Netze erarbeitet wurden.